Jeeping in der Wüste, dem Negev


Gal ( zu dt. Welle), der "operational manager" von "meinem" Altersheim hatte uns Deutsche (jetzigen Volos + mich (Altvolontär)) in die Wüste geladen. Er holte uns mit seinem Toyota am Freitag um 10 Uhr in Tel Aviv ab, und schon war ich wieder auf den Weg in den Süden.
Uns stand eine super durchorganisierte 1,5-tägige Wüstentour bevor, denn Gal (siehe Foto mit meinem Bruder) liebt Jeeptouren und die Wüste und ist dementsprechend erfahren.
Und da man ja nie mit einem Gefährt in die Wüste soll, wurden wir noch von 2 Bekannten von ihm mit einem weiteren Jeep begleitet.
Uns wurde natürlich eine beeindruckende Landschaft geboten, die nur von Flüssen wimmelt (alle ohne Wasser wohlgemerkt). Die Lockerheit mit der Gal und sein Wagen das ganze bewältigte beeindruckt uns nicht minder, auch wenn wir bei "gefährlicheren" Stellen aussteigen mussten bzw. um ein paar Treppen zu meistern erstmal die Steine zu ausrichten mussten.
Das es nicht "ohne" war zeigte uns ein ein steckengebliebener Jeep, der erst mit größerem Aufwand und einem gewagten Manöver eines anderen wieder freikam und dabei alles andere als gut aussah bzw. die ein oder andere Ölspur, die von aufgerissene Öltanks zeugte.


Natürlich waren wir auch super ausgestattet, da es sich bei beiden Fahren um freiwillige Polizisten handelte, die bei Autounfällen mit ihren Jeeps die Straße freiräumen. So waren beide Autos über Funk verbunden und wir besaßen ein Außenmikrofon, womit man vorzüglich mit Grunzgeräuschen Dromedare von der Fahrbahn vertreiben konnte. So was nimmt man ja als lernbegieriger Student schnell auf, dummerweise erwischte ich dabei das Funkgerät...



Nur laufen waren wir nicht viel, zwar stoppten wir an mehreren Stellen, aber Gal kämpfte sich mit seinem Jeep immer soweit durch (zur Freunde des 2. Jeeps), dass wir nie länger als 15 min zu Fuss unterwegs waren, dabei lud der eine oder andere Wadi zum stundenlangen wandern ein. Aber Gal läuft nur im Ausland...denn unverständlicherweise ist alles in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz für Jeeps gesperrt...(Gal ist da zwei Mal im Jahr).
Nach dem es um 5 Uhr dunkel wurde, schlugen wir unser Camp auf...aber wenn die Israelis was machen, dann richtig...wir Deutschen waren nur baff, wie sich innerhalb einer halben Stunden unser Platz im Fluss in eine kleine Oase verwandelte...selbst der Grill wurde beleuchtet...und Gal verschwand immer wieder um aus irgendeiner Ecke was hervorzuzaubern, was er ein Jahr zuvor dort deponiert hatte. Es war fast wie in einem Film. Und unser "barbecue" war de luxe.
Nach dem Grill wurde natürlich Feuer gemacht (die Feuerstelle vom letzten Mal wurde dazu ausgegraben) und dann erfuhren wir, wer und wie den Syrern damals im Yom Kippur Krieg 2 der neusten russischen Panzer abhanden kamen, wie den "Schwitzern" (jidd: für arrogante Säcke) der Luftwaffe eine Abreibung verpasst wurde, wie der 1.Pilot Jordaniens und Vater des Ministerpräsidenten sich mit einem Israeli anfreudete und woher Gal seine Jeepings skills hat...denn die musste er, dass war uns vorher schon klar mit einem fremden Auto erworben haben (die Zivis, die wissen das...).
Die Sterne waren auch nicht zu verachten, und wenn man gewisse Sterne in Deutschland sehen sollte, werde ich von jetzt an immer wissen in welche Richtung es geht...
Die Nacht war Dank eines israelischen Militärschlafsack, einem Zelt und zwei Nebenleuten nicht ganz so kalt.
Enttäuscht waren wir nur von der Tierwelt, denn davon bekamen wir ausser deren Hinterlassenschaften (Scheiße) nicht viel zu sehen. Rasmus wollte schon Israel das Vorhandensein jeglicher Tiere absprechen, und Gal war wirklich bemüht diesem zuvorzukommen. Doch es half alles nichts...erst am nächsten Morgen sahen wir an die 20 Dromendare (auch weiße) an der Strecke, doch das letzte "der Anführer" hatte Fussfesseln...also doch keine Wildtiere => in Israel gibt es keine Tiere.
Es war ein super Trip...toda raba Gal, ve gam la Nachum ve Schuli.
P.S.Autoalarmanlagen die mitten in der Nacht und in der Wüste losgehen, sollten verboten werden...überhaupt sind solche Anlagen in Israel überflüssig, denn in TLV hört man sie andauern, dass man sich gar nicht mehr drumscherrt. Lustig war es nur einmal, als ein vorbeifahrender Bass mit seiner Vibration diese auslöste.