27.11.06

Jeeping in der Wüste, dem Negev



Gal ( zu dt. Welle), der "operational manager" von "meinem" Altersheim hatte uns Deutsche (jetzigen Volos + mich (Altvolontär)) in die Wüste geladen. Er holte uns mit seinem Toyota am Freitag um 10 Uhr in Tel Aviv ab, und schon war ich wieder auf den Weg in den Süden.
Uns stand eine super durchorganisierte 1,5-tägige Wüstentour bevor, denn Gal (siehe Foto mit meinem Bruder) liebt Jeeptouren und die Wüste und ist dementsprechend erfahren.
Und da man ja nie mit einem Gefährt in die Wüste soll, wurden wir noch von 2 Bekannten von ihm mit einem weiteren Jeep begleitet.
Uns wurde natürlich eine beeindruckende Landschaft geboten, die nur von Flüssen wimmelt (alle ohne Wasser wohlgemerkt). Die Lockerheit mit der Gal und sein Wagen das ganze bewältigte beeindruckt uns nicht minder, auch wenn wir bei "gefährlicheren" Stellen aussteigen mussten bzw. um ein paar Treppen zu meistern erstmal die Steine zu ausrichten mussten.
Das es nicht "ohne" war zeigte uns ein ein steckengebliebener Jeep, der erst mit größerem Aufwand und einem gewagten Manöver eines anderen wieder freikam und dabei alles andere als gut aussah bzw. die ein oder andere Ölspur, die von aufgerissene Öltanks zeugte.


Natürlich waren wir auch super ausgestattet, da es sich bei beiden Fahren um freiwillige Polizisten handelte, die bei Autounfällen mit ihren Jeeps die Straße freiräumen. So waren beide Autos über Funk verbunden und wir besaßen ein Außenmikrofon, womit man vorzüglich mit Grunzgeräuschen Dromedare von der Fahrbahn vertreiben konnte. So was nimmt man ja als lernbegieriger Student schnell auf, dummerweise erwischte ich dabei das Funkgerät...


Nur laufen waren wir nicht viel, zwar stoppten wir an mehreren Stellen, aber Gal kämpfte sich mit seinem Jeep immer soweit durch (zur Freunde des 2. Jeeps), dass wir nie länger als 15 min zu Fuss unterwegs waren, dabei lud der eine oder andere Wadi zum stundenlangen wandern ein. Aber Gal läuft nur im Ausland...denn unverständlicherweise ist alles in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz für Jeeps gesperrt...(Gal ist da zwei Mal im Jahr).

Nach dem es um 5 Uhr dunkel wurde, schlugen wir unser Camp auf...aber wenn die Israelis was machen, dann richtig...wir Deutschen waren nur baff, wie sich innerhalb einer halben Stunden unser Platz im Fluss in eine kleine Oase verwandelte...selbst der Grill wurde beleuchtet...und Gal verschwand immer wieder um aus irgendeiner Ecke was hervorzuzaubern, was er ein Jahr zuvor dort deponiert hatte. Es war fast wie in einem Film. Und unser "barbecue" war de luxe.

Nach dem Grill wurde natürlich Feuer gemacht (die Feuerstelle vom letzten Mal wurde dazu ausgegraben) und dann erfuhren wir, wer und wie den Syrern damals im Yom Kippur Krieg 2 der neusten russischen Panzer abhanden kamen, wie den "Schwitzern" (jidd: für arrogante Säcke) der Luftwaffe eine Abreibung verpasst wurde, wie der 1.Pilot Jordaniens und Vater des Ministerpräsidenten sich mit einem Israeli anfreudete und woher Gal seine Jeepings skills hat...denn die musste er, dass war uns vorher schon klar mit einem fremden Auto erworben haben (die Zivis, die wissen das...).

Die Sterne waren auch nicht zu verachten, und wenn man gewisse Sterne in Deutschland sehen sollte, werde ich von jetzt an immer wissen in welche Richtung es geht...

Die Nacht war Dank eines israelischen Militärschlafsack, einem Zelt und zwei Nebenleuten nicht ganz so kalt.

Enttäuscht waren wir nur von der Tierwelt, denn davon bekamen wir ausser deren Hinterlassenschaften (Scheiße) nicht viel zu sehen. Rasmus wollte schon Israel das Vorhandensein jeglicher Tiere absprechen, und Gal war wirklich bemüht diesem zuvorzukommen. Doch es half alles nichts...erst am nächsten Morgen sahen wir an die 20 Dromendare (auch weiße) an der Strecke, doch das letzte "der Anführer" hatte Fussfesseln...also doch keine Wildtiere => in Israel gibt es keine Tiere.

Es war ein super Trip...toda raba Gal, ve gam la Nachum ve Schuli.

P.S.Autoalarmanlagen die mitten in der Nacht und in der Wüste losgehen, sollten verboten werden...überhaupt sind solche Anlagen in Israel überflüssig, denn in TLV hört man sie andauern, dass man sich gar nicht mehr drumscherrt. Lustig war es nur einmal, als ein vorbeifahrender Bass mit seiner Vibration diese auslöste.

23.11.06

II. Teil

So jetzt muss ich noch das Ende berichten, denn es droht ein zweiter Wüstentrip, diesmal eine Jeeptour mit einem Angestellten von "meinem" Altersheim, der alle Volontäre und mich dazu eingeladen hat. Also ich bin gespannt und hoffe natürlich, dass es in der Nacht nicht zu kalt wird.

II.Teil:

Nach dem Schnorcheln ging es in die Berge, die uns einen super Blick über den Golf von Eilat/Aqaba (abhängig von der Sichtweise, im dt. Altlas dürfte aber Aqaba stehen) in westliche Richtung ermöglichten und in östliche den Blick nach Ägypten freigaben.

Der Turm, den am unteren Bildrand sieht, gehört bereits zu Ägypten und steht direkt an der Grenze und ist nur per Trampelpfad von den Containern zu erreichen, die man auf den vorherigen geposteten Bilder sieht (deshalb verfügten sie auch über 2 Dromedare, die auf meinem Bild leider nicht zu sehen sind :-( ).


Dank weiblicher blonden Haare wurde der Beobachtungsposten aktiv und "war ganz aus dem Häuschen" und nachdem er "sie" per Fernglas gemustert hatte, wurde Kontakt aufgenommen. "Sie" zierte sich zunächst und erst durch mein "diplomatisches Geschick" wurde das Gespräch aufgenommen...zugegeben es war sehr kurz...aber um so freundschaftlicher :-)
Vielleicht ist das der Grund warum ich nur Soldatinnen auf der israelischen Seite der Grenze gesehen habe?


Hier ein Blick gen Norden, der die "schnurgerade" Grenze zwischen Ägypten und Israel zeigt.

Danach ging es in den Red Canyon, eine von Wasser gegrabene Schlucht...denn man darf nicht vergessen, es ertrinken mehr Menschen in der Wüste als verdursten. Wenn man im Negev ist, glaubt man es sofort...dort wimmelt es nur von ausgetrockneten Flussbetten (Wadis)...

Am nächsten Tag ging zu einem Nationalpark, wo sich Minen von bis zu 4000 v. Chr. befinden und diverse Felszeichnungen. Dort verbrachten wir 4 Stunden, was uns allen Farbe im Gesicht bescherte und wir unseren Eilat-Aufenthalt nicht mehr leugnen konnten, denn es war mittlerweile Sonntag und da habe ich normal Vorlesungen. Aber es waren die ersten Vorlesungen, die ich habe sausen lassen, und das erst nach einem Monat Uni. In karlsruhe schaffe ich es noch nicht mal eine Woche :-(

Danach ging es endgültig wieder zurück nach Tel Aviv, wobei wir uns noch den Sonnenuntergang am Maktesch Ramon (40km langer Krater) von Mitspe Ramon anguckte.
Leider musste meine Kamera passen, so dass ich keine Bilder davon zeigen kann. Auch auf die wilden Ibexe (Steinböcke) , die es in Mitspe Ramon "en masse" gab müsst ihr leider verzichten.
Aber vielleicht bekomme ich ja noch Fotos von meinen Mitreisenden.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
Abschließen wäre noch zu vermelden, dass ab sofort die gleichgeschlechtliche Ehe, die im Ausland geschlossen wurde in Israel anerkannt wird. Wird 30% der Tel Aviver freuen :-)

Interessant ist auch, dass sich das größte israelische Standesamt auf Zypern befindet?

Warum? In Israel gibt es (noch) keine Zivilehe, dadurch ist die Heirat nur auf religiösem Weg möglich, doch längst nicht jeder will bzw. darf auf diesem Wege ehelichen. Doch da Israel die UN-Verträge XY anerkennt, werden im Ausland geschlossene Ehe anerkannt.

Auf mich runtergebrochen: Ich könnte hier also nicht ohne weiteres heiraten, zumindest keine Jüdin...vielleicht beruhigt das ja meine Oma, die mittlerweile von der tunesischen Hochzeit erfahren hat.
Nichts für ungut...wünsche Euch viel Spaß beim Einkaufen! Weihnachten und Mehrwertsteuererhöhung stehen ja vor der Tür und in Hessen und Brandenburg ist das Ladenschlussgesetzt gefallen.

@Mama: "Lebensmittel (7% MWSt) sind von der Mehrwertsteuererhöhung nicht betroffen, deshalb wird von Hamsterkäufen dringends abgeraten"!

22.11.06

Reisebericht Teil I

So jetzt bin ich ein bisschen unter Zugzwang, wo ich diesen Bericht so gross angekündigt habe.

Nachdem ich das vorletzte Wochenende und die Tage zuvor damit zugebracht habe mehrere Abgaben "just-in-time" fertigzustellen, hatte ich mir dieses Wochenende ein bisschen Erholung verdient.
Es fing schon am Donnerstag an mit einem kleinen Ausflug der Exchange Students in das nahegelegene Caesaria, eine alte römische Hafenstadt, die auch später von den Kreuzrittern genutzt wurde. Wir hatten nach 2 Regentagen schönsten Sonnenschein und konnte abends am Strand bei einem Tee den Sonnenuntergang "genießen" (geht hier ratzfatz und schon ist es dunkel). Ich hatte mich schon seelisch auf ein erholsames Wochenende mit Nightlife in Tel Aviv eingestellt, als mir unserer Finne anbot das Wochenende mit ein paar Leuten in Eilat zu verbringen. Eilat, der südliche Zipfel Israels (350 km von Tel Aviv) ist ein beliebtes Reiseziel der Israelis, da es im Winter milde 22 Grad zu bieten hat und im Sommer angenehme trockene 40 Grad, statt schwüle Tel Aviver 30 Grad.
Los ging es schon am nächsten Morgen in aller Frühe zu dritt: Finne, Tschechin und meine Wenigkeit. Und ab ging es in den Süden: erster Stopp Gegend um Arad(Heimatstadt von Amos Oz und pollenfrei), wo wir verbotenerweise auf einen Wasserturm kletterten, um eine gute Aussicht zu genießen, da der offizielle Aussichtturm geschlossen war.



Der nächste Stopp war dann En Bokek am Toten Meer...eine Stunde "baden" (es ist keine "Propaganda" man schwimmt wirklich oben). Natürlich mussten wir auch den Schlamm ausprobieren, den man aber nicht so einfach aus dem Toten Meer holen kann...nee, selbst dort muss man ihm am Kiosk kaufen...(Fotos haben wir natürlich auch gemacht, nur habe ich die noch nicht, reiche ich aber nach).

Nach dem Badeaufenthalt ging es 200km weiter in den Süden durch die Wüste dem Negev immer an der jordanischen Grenze entlang, bis wir abends in Eilat ankamen, wo wir kurz in ein billiges Hostel eincheckten und dann sofort in die Stadt weiterzogen bzw. an die Strandpromenade. Das coole daran ist, das Eilat direkt gegenüber bzw. neben Aqaba (Jordanien) liegt und es so was zu sehen gibt.
Israel besitzt nämlich nur ca. 11 km Küste vom Roten Meer, westlich schließt sich Aqaba an und östlich Ägypten, da Jordanien auch nur ein paar Küstenkilomter hat, sieht man tagsüber auch irgendwo ein paar Berge von Saudi-Arabien. Es ist also eine Art Vierländereck.



Am nächsten Morgen ging es in aller Frühe Richtung ägyptische Grenze zum Schnorcheln in einen Korallenriff, der natürlich Naturschutzgebiet ist, so dass man nur an ihn langschnorcheln kann. Es ist so, als würde man im Aquarium schwimmen, nur das alles natürlich viel größer ist.
Auf dem Foto kann man den Korallenriff erkennen, im Hintergrund israelische Kaizsurfer und Aqaba. Der schwarze Fleck rührt von meiner Kamera, die schon bessere Tage gesehen hat, dafür muss ich meine Bilder nicht mehr bearbeiten sollte ich mal Bilder dramatisieren wollen.

Nach einer kleiner Stärkung machten wir uns dann auf ins Landesinnere um die Eilat mountains zu erkunden, da Eilat, wie Aqaba von Bergen umgeben ist. Weiteres folgt aber im nächsten Blog.

19.11.06

Ab in den Süden...Preview

hier ein paar Fotos von meinem sehr spontanen 60 Stunden Trip in den Süden Israels, den Negev. Ein genauerer Reisebericht folgt natürlich noch. Nur soviel, ich bzw. wir waren sowohl im Toten wie auch im Roten Meer baden, waren schnorcheln und wandern; waren Jordanien und Ägypten ganz nah und haben aktive Völkerverständigung über den Grenzzaun betrieben. Und warum man Frauen an der Grenze postieren sollte... und natürlich könnte ich noch berichten was Finnen von Schweden halten ;-)








15.11.06

Spiegel-Artikel-Anmerkung

"Extremisten setzen im Kampf gegen Israel wieder Raketen ein. In der Stadt Sderot kam eine Frau durch ein Geschoss ums Leben, das im Gaza-Streifen von radikalen Palästinensern abgefeuert wurde."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,448494,00.html

Der Satz "Extremisten setzen im Kampf gegen Israel wieder Raketen ein" ist sicherlich nicht falsch, aber suggeriert meiner Meinung (zumindest war das mein erster Eindruck), dass nach längerer Pause wieder auf die Grenzstadt Sderot und die umliegenden Kibbutzims geschossen wird.
Das ist aber falsch, denn diese Gegend wird wie vor dem Libanonkrieg seit Wochen regelmäßig beschossen und nicht erst seit heute. Nur blieb es in den letzten 12 Monaten bei Gebäudeschäden.
Die Bevölkerung hat maximal 15 Sekunden Vorwarnzeit. Die Armee versucht hingegen durch gezielten Granatenbeschuss den Abschuss der Raketen im Vorfeld zu verhindern. Dabei gibt es natürlich Richtlinien: "Gemäß der IDF liegt der „normale“ Fehlerbereich einer Artilleriegranate unter den gegebenen Umständen bei etwa 200 Meter. Aus diesem Grund sagen die IDF-Vorschriften für den Gazastreifen, dass Artillerieziele mindestens 200 bis 300 Meter von zivilen Häusern entfernt liegen müssen."

Die Granaten die den tragischen Vorfall in Beit Hanoun auslöste verfehlte ihr Ziel um 450m.

Der regelmäßige Beschuss aus dem Gazastreifen hilft keinem, ausser den israelischen Hardlinern, die sich damit bestätigt sehen, das man mit den Pälästinern nicht verhandeln kann. Und die Hauptleidtragenden sind neben den Bewohner von Sderot, die Palästiner, die wieder das ganze "ausbaden" müssen, was so ein "paar" Extremisten ihnen einbrocken.
Wobei an der Wahl der "Hamas" sind sie nicht unschuldig. Wobei die Hamas nach Meinung von Politologen nicht dafür gewählt wurde, die geschlossenen Verträge mit Israel aufzukündigen, sondern viel mehr um mit der Vettern- und Günstlingwirtschaft aufzuräumen, die sich unter Arafats Fatah dort gebildet hat.

Trotz des andauerden Raketenbeschusses (der sehr lokal beschränkt ist) ist Israel im Moment sicher (wenn man vom Verkehr absieht ;-) ) und jederzeit eine Reise wert.

Nouvelles de Lyon

Salut!

Nachdem der David in den letzten Wochen sehr fleißig gepostet hat gibts hier den langersehnten und längst überfälligen Beitrag aus Frankreich.

Mittlerweile bin ich schon fast drei Monate hier in Lyon und mir gefällts immernoch sehr gut! Lyon bouge!
Bisher konnte ich die (Frei-)Zeit als Erasmusstudent genießen. Im Gegensatz zum Stundenplan der Franzosen (die täglich 6-8h in der Uni sitzen) ist mein "emploi du temps" sehr übersichtlich.
Nachdem ich den ersten "Rapport" abgegeben habe musste ich leider feststellen, dass auch bei mir die ersten Prüfungen anstehen... Eine Klausurenphase am Ende des Semesters, wie man sie als Karlsruher gewöhnt ist, gibts hier nicht. Die Prüfungen finden jeweils in der letzten planmäßigen Vorlesung eines Fachs während des Semesters statt.
Am Freitag geht es los mit der Prüfung über das "Management de la Valeur", u.a. über die Methode TRIZ. Bei der Bearbeitung der vielen Fallstudien haben wir uns in unserer 6-köpfigen Gruppe allerdings mehr über Frankreich, Brasilien und Deutschland unterhalten.
Da in der übernächsten Woche noch ein Prüfungs-"Dreierpack" an einem Tag ansteht bin ich seit dem Wochenende fleißig am studieren. Am Samstag bin ich schon um 4 Uhr daheim gewesen...

Eigentlich wollte ich schon in der letzten Woche einen kleinen Artikel über unsere Fahrt in die Normandie und die Bretagne in der ersten Novemberwoche schreiben. Leider habe ich den Aufwand für meinen "Automation"-Rapport unterschätzt und am Sonntag hat der Mika aus Finnland seinen Geburtstag gefeiert:
Nach einem "Entrée" mit "foie gras" haben die beiden Mädels aus Quebec ein sehr gutes "fondue savoyarde" (Käsefondue) serviert. Das Rezept muss ich mir noch geben lassen!


Leider sieht man auf dem Foto nicht die Topfwarmhaltekonstruktion der "German Engineers" aus Dresden.

11.11.06

Noch ein paar mehr Fotos

wenn auch etwas ältere, die Uni fordert ihren Tribut...







8.11.06

Tel Aviv ein Strandspaziergang










5.11.06

04.11.1995

Vor genau 11 Jahren wurde Itzak Rabin am Rabin Square ermordet und in den darauffolgenden Jahren ging die Hoffnung auf Frieden verloren und gipfelte 2000 in die 2.Intifada.
Gestern war am selben Ort (Rathausvorplatz) die Gedenkveranstaltung, organisiert von Freunden und ohne Politiker am Rednerpult.
Mehr über den Inhalt des Hauptredner David Grossman (sehr bekannter Buchautor auch in Deutschland):
http://www.haaretz.com/hasen/spages/783644.html

Ich war da mit 3 meiner Kommilitonen, und wir waren sehr beeindruckt von den Menschenmassen und der Stimmung, obwohl wir von den Reden sehr wenig verstanden :-(

Die Organisation "Peace Now" (Shalom ascharf) machte mit Luftballons "SOS Gaza" und aneinander geketteter Menschen auf die Situation im Gazastreifen aufmerksam.

Überall waren natürlich Menschen, ich glaube zwar nicht an die 100.000 aber ein paar 10.000 waren es schon. Natürlich hatte keiner von uns einen Fotoapperat dabei. Denn kaum war die Veranstaltung zur Ende ging ein Riesenplatzregen runter und die Straßen verwandelten sich zum Teil für kurze Zeit in kleine Flüße. Viele Israelis freuten sich über den Regen und nutzten es für ein Tänzchen auf der Straße, o.k. das waren hauptsächlich Pfadfinder, die anscheint für diese Veranstaltung mit Bussen angekarrt wurden.
Es war kurzum eine sehr ausgelassene Stimmung trotz des Regens, denn kalt war es ja nicht unbedingt, zumindest wenn man wie ich trocken blieb :-)

Anzumerken wäre vielleicht noch, das jede westliche Botschaft einen Israel Besucher vor Menschenaufläufen warnt. Aber bei Veranstaltung der Größe ist natürlich alles großräumig abgesperrt und man muss durch eine "kleine" Sicherheitsschleuse. Das hatte den Riesenvorteil das keine Autos unterwegs waren...nur Menschen. Und vorallem soviel junge Leute. Ich glaube soviel gibt es in Deutschland gar nicht...

4.11.06

Noch mal ein paar Fotos

um noch mal einen Eindruck zu bekommen, wie nah Klagemauer und Felsendom sind.















Und hier das Damuskus Tor, das belebteste Tor der Jerusalemer Stadtmauer. Es verbindet das arabische Quarter in der Altstadt mit Ostjerusalem. Von dort aus kann man auch Busse in die Westbank nehmen.

2.11.06

Ich habe es geschafft...













(Klagemauer, Jerusalem)

der Tempelberg war offen und da dann auch noch die Wolkendecke aufbrach und die Sonne rauskam, hatte ich mit 4 Kommilitonen einen super Tag in der Altstadt von Jerusalem.

Der Hotspot schlechthin :-) Und ich war an einem Tag an der heiligsten Stätte des Judentums der Klagemauer, danach auf dem Tempelberg (der 3. heiligsten Stätte des Islams) und zum Ende in der Grabeskirche. Die dt. evangelisch-lutherische Kirche war leider schon geschlossen, aber vielleicht wäre sie ein bisschen aus der Reihe gefallen ;-)
Außerdem haben wir noch leckeren Hummus in Ostjerusalem gegessen. Bevor wir wieder nach 1 stündiger Busfahrt in das regnerische Tel Aviv kamen.




Blick über die Altstadt vom Dach eines
Gästehauses.
Links der Kirchturm der dt. evangelischen lutherischen Kirche, rechts das rundliche Dach der Grabeskirche.
Im Vordergrund eine Moschee.

1.11.06

Hilfe von hoher Stelle...

um die Zwischenfälle zwischen der israelischen Lufwaffe und der deutschen Marine vergessen zu machen, hat das israelische Verteidungsministerium eine kleine Charmeoffensive gestartet und ein paar ihrer netten Wehrdienstleistenden dazubeordert den deutschen Studenten (die es hier natürlich wie Sand am Meer gibt) zu helfen ;-)
Ist klar, dass für mich eine Offizierin ersonnen wurde: "special person, special treatment" ;-)

Ihre Sandalen zeigen nur, dass es sich bei ihr um eine "jobniki" handelt, also ihre Armeezeit im Büro absitzt, wie 99% aller Frauen, wenn sie ihren 2 jährigen Dienst tun.

Während des Wehrdienstes der für Männer sogar 3 Jahre beträgt, sind alle sozialen Errungenschaften ausser Kraft gesetzt: Arbeitszeiten pro Tag: mind. 10 Stunden und bei Bedarf auch länger und die Bezahlung lächerlich (60-80 Euro), und ihr könnt mir glauben, das Leben ist hier eher teurer als in Deutschland: Mieten sauteuer, kein Aldi und das "Weggehen" kommt einen sowieso teurer. Natürlich gibt es Ausnahmen: Neueinwanderer, Kibbutzniks und Leute ohne Familie bekommen mehr. Und man erwirbt ein Bildungsguthaben, dass nach dem Wehrdienst benutzt werden kann. Reicht aber gerade aus, um ein Jahr an der Universität zu studieren (fürs College nur ein halbes).