Heute abend mit dem Sonnenuntergang fängt der israelische Nationalfeiertag an, mit dem feierlich der Staatsgründung gedacht wird.
Für die Israelis heißt dass Grillen, Schaumpartys und noch mal Grillen.
Bevor es aber ans Feiern geht, wird jedes Jahr eine Woche zuvor am "Yom Ha'shoa" den Opfern des Holocaust gedacht. Für mich als Deutschen, war es mal wieder der emotionalste Moment in Israel. Für 3 Minuten ertönen um 12 Uhr mittags die Sirenen und das Leben stoppt für 3 Minuten. Jeder verharrt für 3 min in Stille...
Gestern bzw. heute, also einen Tag vor dem Yom Hazma'ut gab es den Gedenktag für alle gefallenen Soldaten Israels und den Terroropfern. Gestern um 20 Uhr ertönten die Sirenen für 1 Minute, und heute mittag um 12 Uhr noch mal für 3 Minuten.
An den Abenden dieser beiden Gedenktage bleiben Clubs, Bars, Kiosks und selbst der 24/7-Supermarkt geschlossen. Ich war gestern nacht noch zur Fuss unterwegs, und noch nie habe ich Tel Aviv so leer erlebt. Nicht das ich der einzige weit und breit war, aber in Tel Aviv ist normal immer was los, und wenn es nur die 24/7-Supermärkte sind, die es hier en masse gibt.
Auch dauert der Streik der israelischen Studenten an, wobei nach 1,5 Wochen die Vorlesung wieder angeboten werden. Diese aber "sobald" diese stattfinden von der Student Union gestört werden. Deshalb bleiben die meisten Israelis noch zu Hause. So kommen wir Exchange Students gerade in den Genuss von einem traumhaften Betreuungsverhältnis :-) Zwar gab es auch 1-2 Israelis in der Vorlesung, doch die wurden einfach für die "student union" ausgebürgert.
Wir sind also gerade Streikbrecher, oder bieten zumindest Streikbrechern einen Deckmantel. Aber ich glaube damit kann ich leben.
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